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Zum Abschluss unserer Arbeit an dieser Webseite haben wir uns mit
fünf Fragen auseinandergesetzt,
die uns helfen sollten, unsere Arbeit und das Thema als solches
zu reflektieren.
Frage 4:
Was hältst Du von den abweichenden Rollenbildern
in den hier vorgestellten Büchern?
Antje Nickel |
Sie sind mir auf einer gewissen Art sehr sympathisch, sie
machen Mut und lösen, bzw. verhindern Vorurteile. |
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Cassy Kloppe |
Zu allen Büchern habe ich mich nicht belesen. Die Frage
ist aber auch so, wie sie gestellt ist, nicht eindeutig zu
beantworten, da ich nicht alle Bücher zusammenfassend
bewerten kann und möchte.
Allgemein gesprochen mag ich Bücher mit alternativen
Rollenbildern der Geschlechteridentitäten, weil sie,
je verschiedener sie sind, mehr Raum lassen, die Rollenbilder,
die einem selbst entsprechen, zu entdecken und zu entfalten.
Sich alte Denkmuster zu den Geschlechterrollen bewusst werden
zu
lassen und Verhaltensweisen zu hinterfragen ist eine sehr
wichtige Angelegenheit, die auch von der Gesellschaft erkannt
wird. Die festen Strukturen haben sich bereits gelockert.
D.h. was in den Kinderbüchern geschrieben wird ist zeitgemäß
und wird auch weiterhin zu einer Bewusstwerdung und Umorientierung
beitragen.
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Jakob Held |
Ich sehe in den meisten Darstellungen ein nicht unbedenkliches
Schema. Denn oft ist zu finden, dass Rollenstereotypen erst
verfestigt werden, um sie anschließend entweder zu karikieren,
oder umzupolen. Das ist meiner Meinung nach jedoch nicht gendersensibel,
sondern nur platte Dekonstruktion. Wichtiger finde ich es, wenn
z.B. die Gedankenwelten der Protagonisten beleuchtet werden
und ein reflektierter Umgang zwischen den Geschlechtern geübt
wird. Ganz große Kunst wäre es sicherlich, wenn es
gelingen würde, eine Kinderbuch zu finden, welches ohne
Rollenzuschreibung auskommt und dennoch eine Identifikationsmöglichkeit
für Kinder anbietet ohne besonders abstrakt zu sein. |
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Stefanie Heise |
Die weiblichen Charaktere sind meist emanzipiert und sie sind
schon selbstbewusst oder sie sind auf dem Weg dahin, weil sie
merken oder wissen, dass die Stereotype nicht das "Richtige"
für sie ist. Diese Darstellungen können den Mädchen
Mut machen, sie aber eventuell auch unter Druck setzen. Der
Leistungsdruck der Gesellschaft und damit volle Terminkalender
schon im Kindergartenalter verändern die Lebenswelt einiger
Kinder. Wichtig ist mit den Kindern über den Inhalt und
ihr Empfinden zu reden, zu wissen wie sie es wahrnehmen und
verstanden haben. |
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Torsten Kühler |
Ich kann sicher nicht alle neuen Muster über einen Kamm
scheren, aber wenn ich mir das Bild der neuen Prinzessinnen
anschaue, dann bin ich mir nicht sicher ob das wirklich ein
sensibler Umgang mit der Thematik ist, da werden alte Klischees
durch neue ersetzt. Die Charaktere sind otmals leicht überzeichnet,
damit auch wirklich klar wird: ich bin kein klassisches Mädchen,
ich bin anders. Ob das dann immer den Bedürfnissen der
Zielgruppe gerecht wird, ist eine Frage zu der ich kaum Artikel
gefunden habe. Man findet viele Bücher mit starken Mädchenfiguren,
aber manchmal wird Unverschämtheit mit Starksein verwechselt
und die Heldinnen dann haben Macken, die sich kein Elternteil
für sein Kind wünscht.
Mir ist das neue Prinzessinenbild zum Schluss dieser Arbeit
gehörig auf den Senkel gegangen und das obwohl "Prinzessin
Isabella" als Paradebeispiel für diese Gruppe zu
meinen Lieblingsbüchern zählt. Aber vielleicht stört
mich nur das Ungleichgewicht, Bücher für Mädchen
mit klassischen wie auch in modernen Rollenbildern gibt es
wie Sand am Meer. Bücher für Jungen fand ich kaum.
Die neuen Prinzessinnen sind ein Paradoxon an sich,
durch ihren Adelstitel sind sie einem alten Weltbild verhaftet,
die Eltern und Pädagogen erwarten aber starke selbstbewusste
Mädchenfiguren, die diese eigentlich gar nicht sein können.
Und was die Kinder wirklich wollen, wird von der Forschung
weitestgehend ignoriert. Ich glaube hier kommt es auf die
Dosis an, ein einseitiges Zuviel von diesen Büchern schafft
neue Klischees.
Richtig überrascht hat mich in Bezug auf Rollenbilder
das Buch über die beiden
schwulen Pinguine, und zwar hat es mich deshalb überrascht,
weil ich es besonders interessant für Kinder außerhalb
von Regenbogenfamilien halte, also für alle jene, die
keinen eigenen Bezug zu Homsexualität haben. Viele andere
Bücher mit diesem Thema haben mich als Außenstehenden
nicht erreicht oder bewegt. Dieses eine hat es geschafft.
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