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Jeanne Willis und Tony Ross: Ich will ein Cowgirl
sein
Titel: Ich will ein Cowgirl sein
Autorin: Willis, Jeanne
Illustratorin: Ross, Tony
Übersetzung aus dem Englischen: Stuart, Nicola T.
Deutsche Erstausgabe: Hildesheim: Gerstenberg,
2002.
Altersklasse: 4+
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Titelbild der dt. Erstausgabe |
Rezension von Stefanie Heise
Auf der ersten Seite wird ein Mädchen gezeigt, dass eine riesige
Schleife auf dem Kopf und ein schönes Kleid trägt, jedoch
unzufrieden dreinschaut. Sie hält einen Bogen hinter ihrem
Rücken versteckt. Das Portrait einer feinen Dame scheint verärgert
auf sie runter zu schauen. Ein Kuscheltier hat einen Apfel auf dem
Kopf durch den ein Pfeil steckt. Der Satz "Ich will kein braves
Mädchen sein..." leitet die Geschichte ein. Das Mädchen
beschreibt auf den folgenden Seiten, was sie nicht mag und nicht
will und stellt dies ihren Vorstellungen vom Cowgirlleben gegenüber.
Sie wünscht sich aus der Enge der Stadt und aus dem typischen
Mädchenleben heraus. Sie möchte nicht im Zimmer hocken
oder Mädchenspiele spielen (abgebildet sind Mädchen, die
mit ihren Puppen picknicken), selbst die Schule ödet sie an.
Sie will auf einer Hazienda leben, das Lasso schwingen und besonders
will sie eine echte Cowgirlkluft haben. Sie stellt sich bei ihren
Streifzügen im Freien vor wie sie ihr Vieh nach Westen treibt
und mit Wölfen spielt. Sie will ihren Plan verwirklichen. Sie
fragt ihren "Pa" was denn falsch daran wäre. Ihr
ist die Stadt zu eng und sie weiß was sie tun will und fordert
ihn dann auf "..komm mit, ein Cowboy wirst auch du."
Auf jeder Seite ist ein Bild zu sehen, zu dem ein Satz gehört.
Die Sätze reimen sich und bilden zusammen eine dynamische,
spannende Geschichte. Die Illustrationen sind im Comicstil gehalten.
Sie verleihen jedem einzelnen Satz viel Lebendigkeit. Sie lassen
den Betrachter in die Geschichte des Mädchens eintauchen und
mitträumen.
Der Genderaspekt dieser Geschichte liegt im Ausbrechen aus einem
stereotypen Rollenbild. Sie vermittelt Kindern, dass nicht alle
Mädchen die gleichen Dinge gerne machen oder die gleichen Spiele
spielen wollen. Es gibt auch ganz andere Vorstellungen und Träume.
Und den Mädchen, die anders sind, zeigt dieses Buch, dass sie
nicht allein sind, und das kann Mut machen.
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