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Otfried Preußler und Herbert Lentz: Die
dumme Augustine
Titel: Die dumme Augustine
Autor: Preußler, Otfried
Illustrator: Lentz, Herbert
Deutsche Erstausgabe: Stuttgart: Thienemann,
1972.
Altersklasse: 3+
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Titelmotiv |
Rezension von Torsten Kühler
Augustine ist Mutter dreier Kinder, Hausfrau und die Ehefrau des
erfolgreichen Zirkusclowns "dummer August", aber eigentlich
wäre sie gerne selbst als Clown im Zirkuszelt tätig. Als
ihr Mann zum Zahnarzt muss, springt sie kurzerhand im Zrikus als
"dumme Augustine" ein und macht ihre Sache sehr gut, von
nun wollen August und Augustine sich die Zirkusarbeit genauso teilen
wie die Hausarbeit.
Autor dieses Buches ist Otfried Preußler, vielen sicher durch
seine Bücher "Der kleine Wassermann", "Der Räuber
Hotzenplotz", "Krabat", "Das kleine Gespenst"
und "Die kleine Hexe" bekannt. "Die dumme Augustine"
- erstmals 1972 erschienen - ist ein Bilderbuchklassiker und ich
war zugegebener Maßen überrascht, wie locker das Thema
angegangen wird. Mehr überrascht hat mich dann aber, dass die
Grundidee dieses Buch, ein emanzipiertes Frauenbild zu präsentieren
- trotz seines Erfolges - in der damaligen Zeit scheinbar kaum Nachfolger
gefunden hat.
Die Struktur dieser Geschichte findet sich auch heute noch in vielen
Kindebrüchern, die starke weibliche Hauptfiguren präsentieren:
Erst wird das alte Frauenbild demontiert und dann wird ein neues
Frauenbild präsentiert, über Folgen und Qualität
dieser Herangehensweise, habe ich keine Studien gefunden, interressieren
würde mich das aber schon.
Das Buch eignet sich auch heute noch - trotz des aus der Mode gekommenen
Familienbildes (Mutter, Vater, Kinder) - um mit Kindern über
die Rollenverteilung von Aufgaben und Pflichten ins Gespräch
zu kommen.
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